Privater Versicherungsschutz im In- und Ausland
Eine Versicherung für die Dauer der Reise ist anzuraten. Überlegenswert ist aber auch die langfristige Absicherung von Berge- und Transportkosten im Inland. Die Möglichkeiten zum Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung, die allfällige Zusatz- oder Differenzkosten trägt, sind vielfältig und werden nicht nur von Versicherungsunternehmen angeboten.
Ebenso unterschiedlich sind dabei Umfang, Geltungsbereich, Geltungsdauer, Deckungssummen und Kosten, weshalb Sie rechtzeitig Informationen einholen und Vergleiche anstellen sollten. Achten Sie dabei genau auf die Versicherungsklauseln! Chronische, bereits bei Reiseantritt bestehende Krankheiten oder risikoreiche Sportarten, wie etwa Drachenfliegen, sind oft dezidiert ausgenommen oder nur eingeschränkt mitversichert. Auch sollten Sie im Vorfeld abklären, welche Bereiche durch einen möglicherweise schon bestehenden Versicherungsschutz (z.B. über eine Clubmitgliedschaft) ohnehin abgedeckt sind.
Bedenken Sie weiters individuelle Bedürfnisse wie z.B. die Übernahme von Übernachtungskosten für einen Elternteil, wenn ein Kind stationär im Krankenhaus aufgenommen wird, oder ganz wichtig: eine private Haftpflichtversicherung mit weltweiter Gültigkeit. Angesichts der allgemeinen Flugrettungskosten-Problematik – und speziell bei Sport und Freizeitunfällen – sollten Sie (eventuell zusätzlich) eine ganzjährige Absicherung für solche unerwarteten Ausgaben ins Auge fassen.
Versicherungsunternehmen
Viele Versicherungsunternehmen haben diverse Reise(kranken)versicherungspakete im Angebot. Meist beschränkt sich der Versicherungsschutz auf den Aufenthalt im Ausland und gilt nicht für Österreich (allgemeine Informationen beim Versicherungsverband Österreich, konkrete Auskünfte bei den einzelnen Versicherungsunternehmen).
Auf Reiseversicherungen spezialisiert sind die Europäische Reiseversicherung sowie Allianz Global Assistance (ehemals Mondial Assistance). Hier kann neben dem klassischen Auslands-Reiseschutz auch ein spezielles Österreich-Paket für alle, die in der Heimat Urlaub machen, abgeschlossen werden. Die beiden Unternehmen arbeiten oft mit Reiseveranstaltern zusammen und bieten in den Katalogen Versicherungspakete für Pauschalreisende an.
ARBÖ und ÖAMTC
Der Sicherheits-Pass und der Freizeit- Sicherheits-Pass des ARBÖ bzw. der Schutzbrief des ÖAMTC sind ganzjährig gültige Zusatzangebote für Clubmitglieder und deren Familien, auch wenn sie nicht mit dem eigenen Pkw unterwegs sind und unabhängig davon, ob sie gemeinsam oder getrennt reisen.
Inkludiert sind unter anderem Hubschrauberbergungen und Krankenrücktransporte, wobei viele der Vorteile auch bei Inlandsaufenthalten in Anspruch genommen werden können. Darüber noch hinausgehender Schutz – z.B. für Fernreisen – ist über den jeweiligen Reiseservice der beiden Autofahrerclubs erhältlich (ARBÖ; ÖAMTC).
Kreditkarten
Die in Österreich am weitesten verbreiteten Kreditkarten MasterCard und Visa gibt es sowohl mit als auch ohne Reise(kranken)versicherungsschutz. Besonders preisgünstige bzw. kostenlose Kreditkarten, die oft Bestandteile von Girokonto-Paketen sind, verfügen in der Regel über keinen Versicherungsschutz. Aber auch wenn Sie eine Karte mit Versicherungsschutz haben, sollten Sie ein paar Dinge beachten, denn es gibt eine Vielzahl von Ausnahmen! So gibt es Leistungen, die nur dann gewährt werden, wenn die Karte zwei bzw. drei Monate vor Eintritt des Versicherungsfalls zu Zahlungszwecken verwendet wurde.
Die größtmögliche Absicherung haben Sie dann, wenn Sie die Reise selbst mit der Kreditkarte bezahlt haben. Bestimmte Versicherungsleistungen gelten nur bei Auslandsreisen, andere sind auch im Inland bzw. bei Verlassen des Wohn- oder Zweitwohnsitzes gültig. Eine wichtige Frage ist auch, ob Partner und Kinder des Kartenbesitzers mitversichert sind. Dies ist ebenfalls je nach Karte und Versicherungspaket unterschiedlich. Zu beachten ist auch, wie lange die Reise maximal dauern darf, damit der Versicherungsschutz nicht erlischt. Prüfen Sie deshalb genau, welchen Schutz Ihre Karte bietet, und lesen Sie die Unterlagen durch.
Diverse Clubmitgliedschaften
Reine Bergekostenversicherungen oder einen Unfallschutz für Sportarten gibt es auch über Förderungen oder Mitgliedschaften bei diversen Vereinen. Zum Beispiel bei dem Österreichischen Bergrettungsdienst, dem Österreichischen Skiverband, dem Österreichischen Alpenverein oder bei den Naturfreunden Österreich.
Auch hier ist es ratsam sich im Vorhinein zu informieren, welche Arten von Unfällen oder Krankheiten von dem Versicherungsschutz umfasst sind und wie hoch die Deckungssume ist. Manche der Versicherungen gelten auch im Ausland und manche nur im Inland.
Erstfassung: 9. Juni 2009, zuletzt aktualisiert am: 29.01.2015