Zum Inhalt

Autobahnmaut in Italien

Vorsicht bei (Nicht-)Bezahlung

Beim Europäischen Verbraucherzentrum Österreich häufen sich Anfragen über Forderungen für Mautgebühren auf italienischen Autobahnen.

Zahlreiche Konsumenten berichten, dass sie - nachdem sie bereits vor Jahren eine mautpflichtige Straße in Italien benutzt haben - nunmehr eine Rechnung eines Inkassobüros aus Österreich erhalten haben.

Kreditkarte verwendet - aber keine Bezahlung

Die betroffenen Konsumenten können sich erinnern, die Maut per Bankomat- oder Kreditkarte direkt beim Ticketautomaten bezahlt zu haben.

Ein Ticket wurde gelöst, der Schranken hat sich geöffnet und die Autofahrt konnte ungestört fortgesetzt werden. Zeitgleich wurde von der Autobahngesellschaft das betroffene Fahrzeug fotografiert, da die Maut scheinbar nicht bezahlt wurde.

Ein Inkassobüro wurde beauftragt, den ausständigen Betrag einzutreiben. Da dieses eine Fahrererhebung durchführt und auch Mahngebühren fordert, ist der zu bezahlende Betrag höher als die eigentliche Mautgebühr.

Trotz Nichtzahlung geht Schranken auf

Recherchen haben ergeben, dass auch wenn die Bezahlung per Kredit- und Bankomatkarte nicht funktioniert, die Schranken geöffnet werden, um einen Rückstau zu vermeiden. Zugleich wird ein Beleg ausgestellt.

"R" - Maut nicht bezahlt

Auf dem Ticket findet sich unter dem Punkt "Modalità di Pagamento" (dies ist auf dem Ticket nicht übersetzt, es bedeutet Zahlungsmodalitäten) ein "R".  In der Legende lässt sich finden, dass dieses R "pedaggio non corrisposto" (Maut nicht bezahlt) bedeutet. Den betroffenen Konsumenten war somit nicht bewußt, dass sie die Mautgebühr nicht beglichen haben.

Telepass Gerät - auch mit nicht-italienischem Konto

Es ist auch für nicht italienische Konsumenten möglich, ein Telepass Gerät anzuschaffen. Dazu benötigt man ein Konto bei der italienischen Post oder bei anderen Banken, die mit Telepass ein Abkommen haben.

Telepass Gerät - Kreditkarte nur aus Italien

Italienische Konsumenten können sich das Telepass Gerät auch mit der Kreditkarte besorgen; ausländische Konsumenten können dies nur machen, falls ihre Kreditkarte in Italien ausgestellt wurde.

Tipps des Europäischen Verbraucherzentrums

  • Achten Sie daher bei der Bezahlung von mautpflichtigen Straßen mittels Kredit- oder Bankomatkarte genau auf Ihren erhaltenen Beleg und darauf, ob Sie die Maut bezahlt haben.
  • Prüfen Sie sofort, ob auf dem Ticketbeleg ein "R" steht. Wenn keine Zahlung erfolgte ("Mancato Pagamento"), wenden Sie sich zwecks Bezahlung der Mautgebühr entweder direkt an einen Betreuer der Mautstation oder an die nächstgelegene Maut-Service-Stelle (Punto Blu). Weiters ist es auch möglich, die Mautgebühr binnen 15 Tagen (ohne Zusatzspesen) online zu bezahlen.
  • Nicht bezahlte Mautgebühren verjähren in Italien erst nach 10 Jahren.
  • Um Probleme im Vorhinein zu vermeiden, achten Sie an der Mautstelle darauf, dass Sie sich mit Ihrem Fahrzeug beim richtigen Schalter einordnen.
  • Die mit "Telepass" gekennzeichneten Fahrstreifen sind nur für eine automatische Abbuchung der Mautgebühr mittels eines eigenen "Telepass-Gerätes" reserviert. Die Verrechnung ist nur über ein Bankkonto einer dieser Banken möglich.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

ABC im Mietwagen Vertrag

ABC im Mietwagen Vertrag

Hier unser Überblick über die wichtigsten Schlagworte und englischsprachigen Abkürzungen im Leihwagenvertrag mitsamt knappen Erklärungen.

Maut in Österreich

Maut in Österreich

In diesem Ratgeber erklären wir die Eigenheiten des österreichischen Mautsystems. Anhand von Beispielen zeigen wir die typischen Fehler und wie man Probleme mit der Maut vermeiden kann. Und was es zu tun gilt, wenn doch eine Strafe verhängt wird.

Bußgeldforderung aus Italien

Bußgeldforderung aus Italien

Viele Autourlauber bekommen nach der Rückkehr aus Italien einen Strafzettel per Post. Wir geben einige Ratschläge wie man damit umgehen soll, und wann es Sinn macht Einspruch zu erheben.

Sozialministerium
VKI
EU
ECC
Zum Seitenanfang