Die Europäische Union startet 2014 mit einem erneuerten Verbraucherprogramm. Bis 2020 liegt der Fokus vor allem auf der Verbesserung des Konsumentenschutzes bei grenzübergreifenden Geschäften.
Schlechte Information und Rechtsdurchsetzung bei Verbraucherfragen sind der EU ein Dorn im Auge. In den kommenden sechs Jahren soll in diesen Bereichen einiges getan werden. Mit einem Budget von 5 Cent je Bürger und Jahr – das entspricht laut EU-Aussendung einem Gesamtetat von 188,8 Mio. Euro.
Die Schwerpunkte
Das Programm bezieht sich auf den europäischen Binnenmarkt. Die Ausgaben der Konsumenten machen 56% des Bruttoinlandsproduktes der EU aus und bilden damit einen gewichtigen Wirtschaftsfaktor. Umso wichtiger ist es, die Zufriedenheit und das Vertrauen der europäischen Bevölkerung in diesen Markt zu stärken.
Folgende Kernbereiche listet die EU in ihrem Programm als Schwerpunkte auf:
- Sichere Produkte
- Schlagkräftige Verbraucherorganisationen zur Vertretung der europäischen Konsumenten
- Einfacher Zugang zu außergerichtlichen Rechtsschutzinstrumenten
- Stärkung des Teamworks der nationalen Behörden
Neue Herausforderungen
Das digitale Zeitalter hält immer mehr Einzug in das Konsumverhalten der Europäer. Zugleich nimmt das Alter der Bevölkerung stetig zu. Mit dieser Entwicklung geht eine gewisse Unsicherheit einher. Daher setzt das Verbraucherprogramm verstärkt auf Aufklärung, Stärkung des Rechtsschutzes und verbesserte Sicherheit.
Durch die Förderung der (Zusammen-)Arbeit von nationalen, grenzübergreifenden und EU-Verbraucherorganisationen sollen bestehende Risiken besser erkannt und in Angriff genommen werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf grenzübergreifenden Geschäften. Auch die grenzüberschreitende Durchsetzung von Verbraucherrechten soll durch gestärkte Vertretungen verbessert werden.
Europäische Zusammenarbeit
Das Netz der Europäischen Verbraucherzentren setzt sich bereits seit Jahren für Konsumenten ein. Durch das neue Programm der EU soll der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtungen ausgeweitet werden. Oftmals sind sie in den Mitgliedsstaaten in den nationalen Verbraucherorganisationen untergebracht.
So auch in Österreich, wo das EVZ direkt vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) betreut wird und eng mit diesem zusammenarbeitet. Eine solche Koordination zwischen nationalen und europaweiten Organisationen will die EU mit dem Verbraucherprogramm bis 2020 stetig fördern und ausbauen, um den Konsumenten bestmögliche Betreuung zu ermöglichen.