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Landesweiter Flugstreik in Italien - Ihre Ansprüche

Zahllose Ausfälle und Verspätungen

Laut der italienischen Presseagentur ANSA kam beim landesweiten Streik im Flugverkehr am Samstag (15.7.2023) zu insgesamt fast tausend Flugausfällen. Vor allem an den großen Flughäfen in Rom (Fiumicino), Mailand (Linate, Malpensa), Palermo (Falcone Borsellino), Turin (Caselle ), Neapel sowie Venedig fielen mehrere hundert Flugverbindungen aus. Auch österreichische Reisende sind unter den etwa 250 000 Betroffenen. Die italienischen Verbraucherschützer:innen von Codacons gehen wegen der Ausfälle und Verspätungen von einem Millionenschaden aus. Laut Gewerkschaftsangaben nahmen fast hundert Prozent der Beschäftigten des Bodenpersonals  der Flughäfen (z.B. aus Abfertigung und Check-In) am Streik teil. Protestiert wurde gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen und ausgebliebener Lohnanpassungen an die Teuerung. Zusätzlich zum Bodenpersonal haben die Pilot:innen von Malta Air, die in Italien die Ryanair-Flüge steuern, als auch die Pilot:innen und Flugbegleiter:innen der Billigfluggesellschaft Vueling mitgestreikt.

Alle betroffenen Passagier:innen haben Anspruch auf Rückerstattung oder kostenfreie Umbuchung des Tickets (kostenfreie Ersatzbeförderung). Bei Malta Air und Vueling haben verhinderte Reisende zudem einen Anspruch auf Ausgleichszahlung, sofern sie nicht über die bevorstehende Flugabsage oder Verspätung zeitgerecht (d.h. mehr als 14 Tage vor dem geplanten Abflug) informiert wurden. Siehe unsere Ratgeberartikel dazu hier. Der Europäische Gerichtshof entschied in den aktuellen ähnlichen Fällen im Sinne der Passagier:innen und sieht Streiks nicht mehr als "höhere Gewalt", bei der sich Airlines bei Entschädigungszahlungen aus der Verantwortung ziehen können.

Piktogramm zum Thema "Flugstreik"

Flugstreik

Rechtzeitig angekündigt

Die Arbeitsniederlegung war weithin angekündigt. Dies ermöglichte es den meisten Betroffenen zu Hause zu bleiben, statt am Flughafen enttäuscht zu werden und dort auf den ersten brauchbaren Flug zu hoffen. Die Urlaubsreise startete so für viele verspätet, immerhin nicht in kilometerlangen Schlangen an den Abfertigungsschaltern. Zum Beispiel konnte die nationale Fluglinie ITA etwa 40% ihrer Kund:innen auf Ersatzflüge umbuchen. Nach dem italienischen Bahnstreik am Donnerstag war dies die zweite große Verhinderung im Land mit erheblichen Problemen im öffentlichen Verkehr mitten in der Hauptreisezeit und zeitgleich zur aktuellen extremen Hitzewelle.

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