Der in Berlin ansässige Anbieter von Kündigungsschreiben und anderen Vertragsverwaltungsdiensten volders GmbH ist eine von mehreren Internetplattformen, die Vorlagen und Abwicklung von Vertragskündigungen verkaufen. Im Prinzip geht es dabei darum, dass Kunden die einen ihrer laufenden Verträge kündigen möchten, die Suche nach der korrekten Firmenadresse und das Verfassen des formellen Teils des Briefes sowie der Postversand abgenommen werden. Während Kunden ihre Adresse und Daten aus dem laufenden Vertrag, den sie kündigen möchten, eingeben, und zutreffende Antwortmöglichkeiten in Eingabemasken auswählen, setzt das Programm den Brief aus Textbausteinen zusammen. Ob es die anfallenden Kosten eines solchen Services, das den Kündigungsprozess etwas bequemer gestaltet, wert sind, kann jede/r nur selbst entscheiden.
Allerdings finden wir folgende Punkte im Geschäftsgebaren der Firma volders GmbH nicht ideal.
Vorerst als problematisch bemängeln wir, dass Konsumenten, die beim Googeln etwa die Suchbegriffe “Vertrag” und ”Kündigung” eingeben, ein Suchergebnis mit Link zu einer Seite von volders erhalten auf der zunächst die anfallenden Kosten nicht leicht erkennbar sind. Die Kostenpflicht wird zwar unter dem Punkt "Sofortiger Versand" verlinkt, aber nur auf der ersten der Eingabemasken und ist leicht zu übersehen. Klarer steht es auf der Startseite auf die man kommt, wenn man die URL volders.de selbst eingibt. Nur zu dieser wird eben nicht durch den Suchmaschineneintrag geleitet.
Nachdem Interessierte ihre Daten zur Vertragskündigung zum Beispiel ihres Handyvertrages, eines Streamingabos oder einer Mitgliedschaft im Fitnesscenter eingegeben haben, werden sie erst nach dem Ausfüllen von mehreren Eingabemasken vor die Wahl gestellt aus drei kostenpflichtigen Services auszusuchen. Zur Option stehen eine Kündigung per Brief um 5,99 €, eine eingeschriebene Variante um 9,99 € und eine mit einer zusätzlichen Anwaltsbezeugung um 14,99 €. Um weitere 3,99 € kann man sich selbst eine Kopie per Post schicken lassen, und das nennt sich “Sicherheitspaket.” Vorausgewählt ist die Variante mit den rund zehn Euro. Wir finden die Kostenpflicht sollte deutlicher auf der ersten Seite stehen, auf die man von Google geleitet wird.
Weiters liegen dem EVZ Beschwerdefälle vor, wo Kunden fristgerecht eingezahlt hatten, und dann doch eine Mahnung des Inkassobüros Creditreform erhielten. In einem Fall wurde auch die Leistung (die Kündigung) nicht erbracht und trotzdem verrechnet. Auch in einem Kundenbewertungsportal berichten Betroffene oft von Unregelmäßigkeiten bei Rechnungsversand und aggressivem Mahngebaren, da erst gar keine Rechnung oder die verrechneten drei Mahnungen, sondern gleich die Inkassoforderung zugestellt wurde.
Abgesehen davon ist die Höhe der Inkassoforderung von etwa 60 Euro nicht gerechtfertigt, selbst wenn Kunden in der Zahlung ihrer ursprünglichen Rechnung von 6 oder 14 Euro an volders säumig sind. Bei unverhältnismäßig überhöhten Mahnkosten können Sie durch folgenden Musterbrief Einspruch einlegen.