RAPEX, das europäische Schnellwarnsystem zu gefährlichen Produkten, hat seinen jährlichen Bericht veröffentlicht.
Annähernd 2500 Produkte wurden demnach 2014 vom Markt genommen. 31 Länder, neben den 28 EU-Mitgliedsstaaten auch Norwegen, Island und Liechtenstein, beteiligen sich an RAPEX. Wenn gefährliche Produkte bekannt werden, wird die entsprechende Meldung über das System verbreitet und sogenannte Folgemaßnahmen eingeleitet. Zollbehören können Produkten, die noch nicht am europäischen Markt verfügbar sind, die Einfuhr verweigern. Bei allen anderen kann der weitere Verkauf eingestellt bzw. verboten werden und die Waren durch Rückrufaktionen vom Markt genommen werden. Laut dem Bericht sind im Vorjahr 2755 dieser Maßnahmen gesetzt worden. Das ist im Vergleich zu 2013 eine Steigerung von 28%, wobei der Großteil Kraftfahrzeuge betraf (1714) . In einer Presseaussendung der EU-Kommission wird auf die verbesserte Zusammenarbeit der beteiligten Länder hingewiesen, welche den kontinuierlichen Anstieg erklärt.
Die am stärksten betroffenen Produktkategorien waren Spielzeug (28%) sowie Bekleidung, Textilien und Modeartikel (23%) und dies meist aufgrund von chemischen Risiken sowie Verletzungs- und Erstickungsgefahr. Generell deckt RAPEX Non-food-Produkte für Konsumenten und Fachleute ab, wobei pharmazeutische und medizinische Erzeugnisse und Geräte ausgenommen sind. Die Palette reicht von Schuhen über Kosmetika bis hin zu Autos. Neben den bereits genannten Spitzenreitern schafften es auch elektrische Geräte und Equipment (9%), Kraftfahrzeuge (8%), Kinderpflegeartikel (3%) sowie Licht- und Beleuchtungsanlagen (3%) unter die Top 5 der meist gemeldeten Produktkategorien.
Eine Sonderstellung unter den Herkunftsländern nimmt China ein. 64% aller gemeldeten Waren stammten aus dem asiatischen Land. Daher gibt es das "Schnellwarnsystem - China", eine spezielle Kooperation der Europäischen Kommission mit chinesischen Behörden. Damit soll sichergestellt werden, dass gefährliche Produkte bereits als solche erkannt und aufgehalten werden, bevor sie den europäischen Markt erreichen. Die zuständigen Behörden (AQSIQ) liefern der EU-Kommission vierteljährliche Berichte über die entsprechenden Maßnahmen. Dennoch ist der Anteil der RAPEX-Meldungen, die aus China stammende Produkte betreffen, seit Jahren konstant. China ist neben den USA der wichtigste Handelspartner der EU und der Warenfluss dementsprechend hoch. Nach China sind es mit 14% vor allem die EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Liechtenstein und Island selbst, deren Waren von den Meldungen betroffen sind.
Den vollständigen Bericht sowie weiteres Anschauungsmaterial in englischer Sprache finden Sie hier zum Download: RAPEX Report 2014