Eine Reihe an Klarstellungen zu mehreren Rechtsstreitigkeiten zwischen Fluggästen sowie den Unternehmen Airhelp und flightright auf der einen Seite und den Fluggesellschaften Azurair, Corendon Airlines, Eurowings, Austrian Airlines und Laudamotion auf der anderen Seite wurden durch den Europäischen Gerichtshof getroffen. Passagieren stehen bei Annullierung oder Verspätung 250, 400 oder 600 Euro je nach Flugdistanz zu. Auch ein vorverlegter Flug kann als annulliert gelten, so der EuGH.
Der EuGH entschied auch, dass ein Fluggast selbst dann Ansprüche gegen eine Airline haben kann, wenn das von ihm beauftragte Touristikunternehmen den Flug gar nicht gebucht habe. Wenn der Reiseveranstalter dem Fluggast nämlich einen Beleg über den Flug ausgestellt habe, gelte dieser Beleg als bestätigte Buchung. Vom Passagier könne nicht verlangt werden, dass er sich Informationen über die Beziehungen zwischen dem Reiseunternehmen und dem Luftfahrtunternehmen beschaffe, erklärte der EuGH. Die Airline könne ihrerseits Regressforderungen an den Reiseveranstalter stellen.
In den konkreten Fällen müssen die Gerichte, die dem EuGH die Fragen zum EU-Recht vorgelegt hatten - das Landgericht Düsseldorf und das Landesgericht Korneuburg in Niederösterreich - über die Klagen entscheiden.
Luxemburg (Meldung APA/AFP)