Die Europäische Kommission hat neue Statistiken veröffentlicht, welche zeigen, dass 2015 mehr als 2000 Produkte als gefährlich erkannt wurden und europaweiten Alarm ausgelöst haben. Die Kommission, die EU-Mitgliedsstaaten und Unternehmen arbeiten eng zusammen, um solche gefährlichen Waren aus dem Verkehr zu ziehen. Eine große Herausforderung stellen dabei online gekaufte Produkte von Anbietern aus Drittstaaten dar.
Häufig chinesische Produkte
"Das Schnellwarnsystem (RAPEX) ermöglicht eine schnelle, koordinierte Reaktion der Verbraucherschutzeinrichtungen, um gefährliche Produkte vom europäischen Markt zu entfernen. Wir stehen vor zwei Herausforderungen: Onlineshops bringen Waren mit der Post direkt in die Häuser der Konsumenten und Produkte aus chinesischer Herstellung werden besonders häufig von RAPEX als gefährlich erkannt. Ich reise im Juni nach China, um unsere Kooperation mit den chinesischen Behörden im Bereich der Produktsicherheit zu verstärken" sagt Vera Jourová, EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung.
Die gefährlichen Spitzenreiter
2015 waren vor allem Spielzeuge (27%) sowie Kleidung, Textilien und Modeartikel (17%) von notwendigen Korrekturmaßnahmen betroffen. Dies hat sich seit 2014 nicht verändert. Gleichzeitig waren es vor allem chemische Risiken (25%) und Verletzungsgefahr (22%), welche die Liste 2015 anführten.
Am häufigsten waren Modeschmuck, aufgrund von Inhaltsstoffen wie Nickel und Schwermetall, sowie Spielzeuge, welche Phthalate beinhalteten (ein Plastik-Weichmacher, der zu Unfruchtbarkeit führen kann), von chemischen Risiken betroffen.
Hintergrund
Seit 2003 sorgt das Schnellwarnsystem der EU, RAPEX, dafür, dass Informationen zu gefährlichen Non-Food-Produkten, die irgendwo in der EU vom Markt genommen werden müssen, möglichst rasch alle Mitgliedsstaaten und die Kommission erreichen. Dadurch wird sichergestellt, dass notwendige Folgemaßnahmen (Verkaufsstopp, Rückruf, Einfuhrverbote) im gesamten Binnenmarkt umgesetzt werden.
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